Friedhofstraße
88422 Bad Buchau


Buchau war fast 600 Jahre die Heimat jüdischer Familien. Zuerst wohnten sie in der Judengasse und den angrenzenden Gassen. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts konnten sie sich im ganzen Stadtgebiet niederlassen. Jüdische Geschäfte und Häuser prägten das Stadtbild. Die Synagoge war ein weithin sichtbares Zeichen der großen Gemeinde. Im 19. Jahrhundert waren die Juden ganz entscheidend an der wirtschaftlichen Entwicklung von Buchau beteiligt. Betriebe in der Textilherstellung und -verarbeitung waren Hauptarbeitgeber und die Besitzer angesehene Bürger der Stadt. Im 19. Jahrhundert war ein Drittel der Gesamtbevölkerung jüdischen Glaubens. Um 1900 verringerte sich die Zahl durch den Umzug in größere Städte. Nach dem 2. Weltkrieg lebten noch drei jüdische Mitbürger in Buchau. Sie überlebten das Konzentrationslager Theresienstadt und kamen in ihre Heimat zurück. Auch heute kann man in Buchau noch jüdische Spuren finden. Nicht nur die noch erhaltenen Häuser, auch der Friedhof erinnern an die einst blühende Gemeinde.