Seestraße 4
78479 Reichenau


Hier wurde vor mehr als 1200 Jahren der St. Galler Klosterplan gezeichnet, auf dessen Grundlage die Klosterstadt Campus Galli entsteht. Die Insel Reichenau ist die größte Insel des Bodensees und dennoch ein Kleinod; lassen Sie sich von der einmaligen Lage verzaubern, die grandiose Blicke auf den Untersee und den Rhein gewährt. Bereits der Weg auf die Welterbe-Insel ist ein Genuss, denn eine wunderschöne mit Pappeln gesäumte Allee führt vom Festland auf die Reichenau. Dort angekommen werden Sie von der idyllischen Landschaft, den bekannten Gemüsefeldern, Rebhängen und malerischen Uferpromenaden fasziniert sein.

Geprägt wird die Insel von ihren drei mittelalterlichen Gotteshäusern: die Kirche St. Georg mit ihren einzigartigen romanischen Wandmalereien, die Kirche St. Peter und Paul sowie das Münster St. Maria und Markus. Sie gehörten einst zum Benediktinerkloster Reichenau, das der heilige Pirmin im Jahr 724 gründete und das seine Blütezeit zwischen dem 8. und 11. Jh. erlebte. Im 9. Jh. adressierte der Abt des Klosters den Klosterplan an den Abt Gozbert von St. Gallen. Das Pergament ist die früheste Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter. Er gilt zugleich als Idealplan eines Klosters und bedeutendste Architekturzeichnung des Abendlandes. 

Verpassen Sie nicht, Strabos Kräutergarten beim Münster St. Maria und Markus einen Besuch abzustatten. Er wurde 1991 nach dem historischen Vorbild von Abt Walahfrid Strabo geschaffen, der im 9. Jh. einen klösterlichen Kräutergarten anlegte und in seinem Gedicht „De cultura hortorum“ verewigte. Der „Hortulus“ (Gärtlein) ist die früheste Überlieferung zum Thema Gartenbau in Deutschland.

Als herausragendes Beispiel für die religiöse und kulturelle Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter wurde die Insel im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.